Auf kaum einen TV-Auftritt bekam ich derart viel Zuschriften, wie zu dem einstündigen Talk mit der wunderbaren Gastgeberin Lisa Ortgies. Lisa und ich kennen uns bereits seit einigen Jahren. Angefangen hat dies im Jahr 2015 bei „Frau TV“. Damals machte das WDR-Format eine Reportage zu meinem ersten Buch „Brüste umständehalber abzugeben“. Als mich Lisa fragte, ob ich Gast in Ihrer neuen Sendung „Lisas Paarschitt“ sein wolle, überlegte ich schätzungsweise zwei Sekunden und sagte gerne zu.
Vor einiger Zeit sprachen wir schon für den gleichnamigen Podcast über Kommunikation mit den Ex-Partnern und Patchwork-Familien. Kurzum: Lisa Ortgies und ich quatschten in der Vergangenheit viel und häufig. Im kleinen Sendesaal des WDR fand die Aufzeichnung vor einem kleinen Publikum statt. Die Atmosphäre hatte nahezu Wohnzimmercharakter und vielleicht war das der Grund, warum das Gespräch so tiefgründig wurde.
Wie bekommen wir kommunikativ die Kuh vom Eis, wenn die eigenen Gefühle verletzt wurden? Und wie schaffe ich es, enttäuschende Situationen nicht mit nach Hause zu nehmen und der Familie patzig gegenüberzutreten? Was hat es mit dem „Was will ich?“ auf sich? Und warum ist diese harmlos anmutende Frage in Wirklichkeit so furchtbar brutal? Wann gehen wir besser in den Wald, statt in ein Gespräch? Und welche Wörter helfen heilen?
Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen, falls Sie die Sendung noch schauen wollen: Die Haltung dahinter ist für mich, dass der kommunikative Hebel immer (auch) bei uns liegt. Wenn wir diesen aber nicht sehen, oder schlimmer noch, sehen, aber nicht nutzen, so ist der Weg rein in die „Jammer/Läster-Spirale“ schnell gemacht. Und wenn ich in den letzten Jahren eines für mich herausgefunden habe: In dieser Spirale klärt sich nichts! Weder die Beziehung noch finde ich mein eigenes Glück.
Natürlich ist der Versuch eines Gespräches nie eine Garantie darauf, dass dies zu ihren Wünschen ausgeht! Aber: Mit dem richtigen „Was will ich“ ist das vielleicht auch gar nicht mehr Ihr Ziel. Seinen Willen durchdrücken zu wollen, ist nämlich leider kein aufrichtiges „Was will ich“, sondern mehr ein „Ätschi“. Es ist bei Weitem nicht so, dass ich mich mit Ätschis nicht auskenne…. spätestens jetzt wissen Sie auch, warum ich so viel im Wald bin.
Falls Sie jetzt neugierig geworden sind: Sie finden die Sendung in der ARD Mediathek. Viel Spaß beim Schauen und Danke liebe Lisa, dass ich da sein durfte!