Wenn ich ehrlich sein darf: Ich hoffe, Sie können mit dem neuen Buchtitel mal so rein gar nichts anfangen. Ich hoffe, Sie kennen diesen Satz maximal von einer Freundin. Oder einer Cousine dritten Grades.
Und ich hoffe, dass Sie nicht so verhaltensauffällig sind, wie ich es bin.
Ja, lassen Sie uns nicht drum herumreden: Ich weise wirklich nicht ganz normale Verhaltensmuster auf.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel:
Ich weiß, dass es mir nicht guttut, abends vor dem Schlafengehen noch ins Handy zu schauen. Der Schlaf findet mich dann längst nicht so schnell, wie er das beim Buchlesen würde. Ich habe die Erfahrung schon oft gemacht. Jetzt will man doch glauben, dass sich dieses Wissen leicht in eine Konsequenz verwandeln ließe. Wie: das Handy eine Etage tiefer zu lassen. Jaaaa, würde ich gerne, aber da ist ja mein Wecker drin – ist jetzt als Ausrede auch nur so semi-cool, denn: Einen externen Wecker könnte ich mir anschaffen. Tue ich aber nicht. Ich könnte das Handy auch einfach neben dem Bett lassen und IMMER zum Buch greifen, aber … sooo, und dieses ABER, das wollte ich mir anschauen.
Gleiches gilt für das wirklich leidige Thema Steuererklärung. Es sind keine Breaking News, dass diese einmal im Jahr fällig wird. Studien zufolge bin ich trotzdem nicht die Einzige, die das bis zum drohenden Versäumniszuschlag vor sich herschiebt.
Hier habe ich das Problem, dass am Rechner einfach sieben Millionen andere interessante Dinge auf mich warten. Wie zum Beispiel das Paarungsverhalten von Erdmännchen oder der Winterschlaf von Grizzlys.
Ich schiebe und schiebe und schiebe, obwohl ich weiß, dass ich a) nicht drumherum komme und ich b) dann eine Nachtschicht einschieben muss.
ICH WEISS DAS ALLES!!!
Dieses In-der-Theorie-alles-Wissen, es aber in der Praxis nicht umgesetzt bekommen, das ist doch nicht normal?
Ihnen passiert das nicht, oder?
Demzufolge haben Sie auch bestimmt keine Gute-Vorsatz-Liste im Januar, oder?
Auf der ich mir all die Dinge vornehme, die ich innerhalb des Jahres nicht schaffe. Weil ich ja so viele Grizzly-Videos schauen muss … oder die Steuererklärung erledigen. Um genau diese Paradoxe geht es in meinem neuen Buch.
Das Schreiben war hoch unterhaltsam, sag ich Ihnen. Das Einsprechen des Hörbuchs ebenfalls. (Auch das ist ab heute im Handel!)
Wenn Sie nur halb so viel Freude beim Lesen haben, bin ich happy.
Und ganz arg happy wäre ich, wenn wir uns bei der Tour sehen.
„Hier kommt die Kwien 2.0“ heißt das neue Bühnenprogramm, und es geht um genau diese Themen. Achtung, liebe Damen: Die Herren sind ausdrücklich auch erwünscht. Ich glaube, diese Auffälligkeiten betreffen uns alle. Bitte lassen Sie mich noch etwas zum Erwerb von Büchern loswerden: Ich weiß, dass wir alle wenig Zeit haben (die Erdmännchen rufen ja!), und daher ist der Klick im Netz bei einem großen Versandhaus schnell gemacht. Ihre örtliche Buchhandlung freut sich aber ein Loch in den Bauch, wenn Sie Bücher dort kaufen. Und sollte das gewünschte Exemplar mal nicht vorrätig sein: Es dauert 24 Stunden, bis Sie es abholen können. Schneller ist der Internetriese, der so klingt wie ein Strom in Südamerika, auch nicht.
Und: Bücher sind preisgebunden. Sie sind überall gleichermaßen günstig.
Viel Freude beim Lesen!
